1. Bezirksklasse Herren: 1. Herren beziehen nach toller Aufholjagd bittere Niederlage in Mellendorf – Andre Lukatis gewinnt beide Einzel
Mellendorfer TV – Adler Hämelerwald 9:7 (33:27). Vor dem Spiel standen die Gastgeber zu Null, die Erste Null zu. Die Verhältnisse waren also klar. Alles andere als eine Niederlage war nicht zu erwarten, zumal das Punktspiel an drei Tischen absolviert werden musste, da die Mellendorfer pünktlich um 22 Uhr die Halle verlassen müssen. Diese Tatsache nahmen die Adler erst einmal ungläubig auf. Als aber im Schlussdoppel um 21.53 Uhr der fünfte Satz begann und der Hausmeister, mit dem Schlüsselbund wedelnd, in der Eingangshalle stand, war klar, die Gastgeber hatten nicht gescherzt. Auf Nachfrage erklärten die Mellendorfer, die Verwaltung habe aufgrund von Vandalismusschäden verfügt, alle Hallen der Gemeinde ab 22 Uhr zu schließen. „So macht man den Sport kaputt. Wie sollen wir denn noch Punktspiele in der Woche machen? Schließlich gibt es ja Spieler, die noch zur Arbeit gehen, die nach der Arbeit erst noch Hause kommen und dann auch noch nach Mellendorf fahren müssen“, schüttelte Adler-Abteilungsleiter Marco Schubert nur noch verständnislos den Kopf. Doch zum Spiel:
Die Adler hatten sich soviel vorgenommen, wollten nicht wieder nach den Doppeln hinten liegen. Aber Marvin Ohm/Uwe Lukatis unterlagen den Spitzendoppel Dietrich/Evensen in drei Sätzen (-9,-7,-7), Andre Lukatis/Andy Oschem verloren unglücklich gegen Grell/Czogalla (-8,-11,-14) und Marco Schubert/Walny hatten gegen Sternberg/König ebenfalls kein Ballglück (-10,-9,-5). „Schon wieder 0:3 nach den Doppeln. Es ist zum ...*“, entfuhr es Käpt´n Andy Oschem.
Als dann auch noch Marvin Ohm Spitzenspieler Andre Dietrich denkbar knapp in drei Sätzen unterlag (-9,-9,-10), schien es um die Adler geschehen. Aber zwei Siege in Folge machten wieder Hoffnung.
Andre Lukatis konnte Christoph Evensen in fünf Sätzen niederhalten (7,-2,-9,1,8) und Marco Schubert bezwang Sebastian Grell in vier Sätzen (9,10,-8,5). Aber wie!
Der Adler hatte den ersten Satz mit zwei Punkten gewonnen, musste im zweiten Satz einen Netzroller zum 9:10 hinnehmen, konterte mit einem Kantenball zum 10:10 und brachte sich mit einem Netzroller zum 11:10 in Führung. Das war für seinen Gegner zuviel, der anschließend einen leichten Fehler machte und so auch diesen Satz abgab. Im vierten Satz führte Sebastian 4:0, um kurz darauf mit 4:10 im Rückstand zu sein. Sein fünfter Punkt war dann nicht mehr als Ergebniskosmetik. Jens-Chrstian König, der das Spiel gezählt hatte, verließ kopfschüttelnd seinen Platz: „So ein Spiel habe ich noch nie gezählt.“
Andy Oschem musste zwar Sebastian Czogolla nach vier Sätzen zum Sieg gratulieren (-4,5,-12,-6), aber Florian Walny ließ Bernd Sternberg keine Chance (8,1,6). Im letzten Spiel der ersten Hälfte musste dann Uwe Lukatis eine Viersatzniederlage gegen Jens-Christian König hinnehmen (12,-7,-4,-8), so dass die Gastgeber zur Halbzeit mit 6:3 führten.
Und dann lief es plötzlich. Der Adler verspürte Aufwind. Andre Lukatis gab im Spitzeneinzel gegen Andre Dietrich keinen Satz ab (9,6,6), Marvin Ohm machte es ihm gegen Christoph Evensen nach (5,9,3) und Andy Oschem sorgte durch einen Viersatzsieg über Sebastian Grell (9,-8,9,2) für den 6:6-Ausgleich. Geht da noch was? Mindestens ein Punkt lag in der Luft. Aber Marco Schubert konnte gegen Sebastian Czogolla nicht nachlegen. Er verlor in drei Sätzen (-8,-8,-9). „Den dritten musste ich gewinnen. Wenn du 8:4 führst, musst du das Ding nach Hause bringen. Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre“, so der Oldie. Aber „wenn“ und „hätte“. Was zählte: Wieder Rückstand! Mist!
Der Druck auf die Akteure im unteren Paarkreuz war jetzt unglaublich, und das galt beim Stand von 7:6 für beide Mannschaften. Kein Wunder, dass beide Spiele über die volle Distanz gingen. Uwe Lukatis sorgte mit einem Fünfsatzsieg in der Verlängerung über Bernd Sternberg (-3,7,-5,6,12) für den Ausgleich. Und dann war da ja noch Florian Walny. Der lieferte sich mit Jens-Christian König ein packendes Duell, führte beim letzten Wechsel 5:3, verlor aber unglücklich mit 9:11 (-8,2,-6,10,-9). 8:7 für Mellendorf. Schade!
Auch das Schlussdoppel ging über die volle Distanz, auch das Schlussdoppel ging nicht an die Adler. Während Andre/Andy ihre zwei Sätze deutlich gewannen, verloren sie zwei der drei Sätze nur mit zwei Punkten Unterschied (-10,1,-9,6,-5). 9:7 für Mellendorf. Schluss, Aus! Der Tischtennisgott war nicht mit Adlern gewesen. „0:4 in den Doppeln. Schlimmer geht’s nicht mehr“, so ein völlig gefrusteter Andy Oschem. Dagegen nahm Marvin Ohm etwas Positives aus dem Spiel mit: „Wir haben uns zu keiner Zeit aufgegeben. Wir haben immer gekämpft. Unsere Moral ist intakt.“
* Schimpfwort, das wir hier nicht abdrucken möchten. Für Rätselfreunde: Es war nicht „Mäusemelken“.
1. Bezirksklasse Herren: 1. Herren feiern ersten Saisonsieg bei Arminia IV – Doppel legen den Grundstein
Arminia Hannover IV – Adler Hämelerwald 4:9 (23:30). Die Nerven der Adler lagen schon vor Beginn blank. Rene Miglitsch hatte die Fahrgemeinschaft um Käpt´n Andy Oschem informiert, dass die Autobahn bei Lehrte gesperrt sei. Also fuhr man über Land. Aber da gab es wider Erwarten Stau, für den die Ampel in Ahlten sorgte. Der nächste Zeitverlust entstand am Weidetorkreisel. Schließlich erreichte man wenigstens noch knapp vor Spielbeginn die Halle in der List. „Wir danken den Arminen, dass sie uns noch Gelegenheit gegeben haben, uns ein bisschen einzuspielen“, so Oldie Marco Schubert. Und dann ging es los, und wie:
Die Adler gewannen alle Doppel. Nach 0:10 in den bisherigen Spielen jetzt ein 3:0. Unfassbar! Unglaublich! Es lief.
Marvin Ohm/Rene Miglitsch knackten das Spitzendoppel der Arminen Shahani/Guinard in der Verlängerung des fünften Satzes (8,-10,9,-9,12), Andre Lukatis/Andy Oschem erhöhten durch einen ungefährdeten Dreisatzsieg über Thurow/Zenker (6,6,7) auf 2:0 und Marco Schubert/Uwe Lukatis bezwangen Egbers/Martens in fünf Sätzen (-8,5,-6,10,6).
Im besten Spiel des Tages erhöhte anschließend Marvin Ohm auf 4:0. Er und Spitzenspieler Nima Shahani lieferten sich einen Kampf auf Biegen und Brechen, den der Adler in der Verlängerung des fünften Satzes für sich entscheiden konnte (8,-9,-8,9,11). „Das war eine Augenweide, was die beiden gespielt haben, das war nicht 1. Bezirk, das war mindestens Landesliga“, zeigte sich Adlers Schubert begeistert über die zahlreichen hochklassigen Ballwechsel.
Dagegen musste am Nebentisch Andre Lukatis nach klar gewonnenem ersten Satz eine Viersatzniederlage gegen Dirk Thurow hinnehmen (4,-13,-7,-9). „Dirk hat sich immer besser auf mein Spiel eingestellt. Aber trotzdem musste ich gewinnen. Die Niederlage war unnötig“, haderte Andre mit sich und dem Schicksal.
In der Mitte bezwang Marco Schubert überraschend Luis Guinard in drei Sätzen (8,7,5) und Andy Oschem verließ ebenfalls gegen Markus Egbers mit fast demselben Ergebnis als Sieger den Tisch (8,5,7). So stand es 6:1 für die Hämelerwalder.
Unten hatte es Uwe Lukatis mit Steffen Zenker zu tun und fand zunächst nicht ins Spiel, lag 0:2 nach Sätzen zurück. Aber er gab nicht auf, kämpfte sich zurück und entschied die nächsten beiden Sätze jeweils in der Verlängerung für sich. Im fünften verschlief er leider den Beginn, so dass es am Ende eine Niederlage setzte (-6,-9,10,11,-6).
Am Nebentisch lieferte sich Rene Miglitsch mit Philipp Martens einen packenden Kampf. Die ersten vier Sätze wurden jeweils mit zwei Punkten Unterschied entschieden. „Philipp bringt alles zurück. Ich habe das Gefühl, als spiele ich gegen eine Gummiwand, das wird schwer“, blickte Rene nach dem vierten Satz mit Bangen auf den fünften. Aber der Adler behielt die Nerven, brachte endlich seine Schüsse ins Ziel und durchlöcherte damit Philipps Gummiwand (12,9,-10,-12,6). So stand es 7:2 zur Halbzeit aus Sicht der Oschem-Truppe.
Im Spitzeneinzel hatte zwar Andre Lukatis das Nachsehen gegen Nima Shahani (-8,-4,-8), aber Marvin Ohm bezwang Dirk Thurow in vier Sätzen (-8,9,3,3) und sorgte damit für den so wichtigen achten Punkt. „Jetzt haben wir schon einmal einen Punkt. Aber bei dem Stand müssen wir hier zwei holen“, forderte Rene Miglitsch seine Mannschaftskameraden auf, die Konzentration hoch zu halten. Seine Befürchtung, dass man so kurz vor dem ersten Erfolgserlebnis der Saison noch scheitern könnte, schien sich zu bestätigen.
Denn in der Mitte zogen dunkle Wolken auf. Andy Oschem unterlag Luis Guinard in drei Sätzen (-9,-5,-8) und Marco Schubert sah nach zwei Sätzen gegen Markus Egbers wie der sichere Verlierer aus. „Ich schieb jetzt Markus nur noch in die Vorhand“, äußerte Adlers Oldie in der Satzpause zwischen zweitem und drittem Satz voller Verzweiflung. Und das Unglaubliche trat ein. Er hatte mit dieser Taktik Erfolg und drehte das Spiel (-4,-4,6,9,6). Der neunte Punkt war erreicht, die ersten zwei Punkte erzielt, Auswärtssieg!!! „Das war Mega-Marco“, grinste Marvin Ohm, „wie man sein Spiel so umstellen kann. Das kann wohl nur ein Routinier.“